Die Schachenmühle

Die Schachenmühle wurde um 1820 vom Sulzemooser Hofmarksherrn erbaut. Sie war früher die Landmühle in Sulzemoos. Nachdem die Weiher der Landmühle trocken gelegt worden waren und somit der Mühle das Lebenselement entzogen wurde, entstand in der Schacha eine Mühle, genannt "Schachenmühle". Die vielfach verwendete Bezeichnung "Schachermühle" ist eine Verstümmelung des Namens und deshalb falsch.
Die Mühle lag zwischen Sulzemoos und Altstetten am Steindlbach etwa 1000m südlich von Altstetten; heute ist hier ein Waldschüppel mit dem ehemaligen Mühlenteich zu sehen. Der Flurname "Schachen", der soviel wie "ein kleiner, allein stehender Wald auf freiem Felde" bedeutet, wird bereits 1626 unter den Sulzemooser Jagdrevieren erwähnt.
Das Mühlanwesen wechselte mehrmals den Besitzer, bis es am 1. Dezember 1892 von der politischen Gemeinde Sulzemoos erworben wurde. Diese verkaufte am 12. Dezember 1892 das Inventar des Anwesens und ließ dann die Gebäude abbrechen. Das Abbruchmaterial wurde am 13. Februar 1893 veräußert und die Grundstücke am 24. April 1893 zum Verkauf freigegeben.
Die Gemeinde Sulzemoos erhielt am 27. Dezember 1893 ein Diplom vom landwirtschaftlichen Verein von Oberbayern zur Erinnerung und als Anerkennung ihrer Verdienste durch den Abbruch der Schachenmühle, sowie durch Regulierung des Steindl und Kuchenbaches und der Kultivierung der anliegenden gänzlich versumpften Grundstücke.

Von der Mühle existiert heute eine alte, schlecht erhaltene Skizze, die ein unbekannter Maler auf der Rückseite des oben erwähnten Diploms, das im ehemaligen Schulhaus in Sulzemoos hängt, gemacht hat:

 

Der Maler Hans Huber-Sulzemoos fertigte auch eine Skizze der Schachenmühle an, die allerdings nur das Hauptgebäude mit dem Mühlrad zeigt: